: Atom-Offerte aus der UdSSR
Hamburg (afp/dpa) - Die Sowjetunion hat der Bundesregierung angeboten, gegen entsprechende Zahlungen in harten Devisen bundesdeutschen Atommüll wegzuschaffen. Das berichtet das Hamburger Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel‘. Danach hat der Vorsitzende des UdSSR-Staatskomitees für die Nutzung der Atomenergie, Alexander Prozenko, bereits Ende Juni dem hessischen Wirtschaftsminister Alfred Schmidt eine solche Offerte mit der Bitte um Weitergabe an den Bundeskanzler unterbreitet. Der Eingang des Briefs wurde am Sonntag von einem Regierungssprecher bestätigt. Die Sowjets wollen dem 'Spiegel‘ zufolge fertige Brennelemente liefern, die abgebrannten Brennstäbe zurücknehmen und in ihren Nuklearfabriken wiederaufbereiten. Den nuklearen Abfall wolle die Sowjetunion in eigenen Endlagern unterbringen. Den Bonner Politikern, so der 'Spiegel‘, komme dieses Angebot ungelegen. Wenn die Möglichkeit von Wiederaufarbeitung und Endlagerung in einem anderen Staat erst einmal erschlossen wäre, könnte das negative Folgen für das „nationale Entsorgungskonzept“ - den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf und das Endlager in Gorleben - haben.
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