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Max, Momper und Gigant

■ Die SPD eröffnet die dörfliche Sympathiephase des Wahlkampfs

Weiß war sie nicht, die Kutsche, mit der Walter Momper gestern ums Jawort für vier Jahre warb. Wahlkampfauftakt der SPD gestern auf dem schnieke aufgemachten Herrmannplatz. Eine Plasterinsel inmitten des tosenden Verkehrs. Bänke laden zum Plaudern ein, doch bei dem Krach bleibt nichts, als sich anzubrüllen. Selbst die obligatorische Blasmusik wirkte, von Karstadt aus betrachtet, wie Pantomime. Fähnchen gabs natürlich auch und Sonnenschirme. Das Ganze hatte was dörfliches. Die Kutsche fuhr mit Verspätung vor. Die starken nordischen Ardenner Wallache „Max“ und „Gigant“ trabten unbeirrt durch den Mittagsverkehr. Die kann nichts schrecken, nicht der BVG-Bus, der drohend neben ihnen auftaucht und nicht der Rettungswagen, der mit wahrlich ohrenbetäubendem Lärm rund um den Platz donnert. „Max“ und „Gigant“ sind wahlkampferfahren - und erfolgreich. Treu, brav und beharrlich haben sie Björn Engholm und die SPD auf dem platten Lande Schleswig-Holstein zum Sieg gezogen. Jetzt sollen die Wallache auch der SPD in der Kulturmetropole Prozentpunkte bringen. Das halten die Sozis für eine prima Idee. Die netten, starken Pferde sollen die BerlinerInnen davon überzeugen, daß die SPD eine nette, starke Partei ist. Nun denn, man hat die Wahl. Mit zwei PS treten die Sozis gegen den Senat an. Der müht sich nun schon seit zwei Jahren, endlich M-Bahn zu fahren.

PS: Darüber, ob die Hinterlassenschaften der Pferde dem Straßenreinigungsgesetz unterliegen, gibt es zwischen Spitzenkandidat und Pressesprecher Unstimmigkeiten.

bf

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