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Strahlende Beute

■ Mysteriöser Cäsium-Klau in Frankreich

Berlin(taz) - Unbekannte Diebe haben in der Nacht zum vergangenen Freitag in Nordwest-Frankreich einen Lastwagen mit heißer Fracht in ihre Hände gebracht. Der Wagen enthielt einen kleinen doppelten Bleicontainer mit radioaktivem Cäsium-137. Die zuständige Präfektur im Departement Seine -Maritime warnte erst gestern die Bevölkerung (und die Diebe) vor dem tödlichen Material, nachdem tags zuvor ein Klempner einen der Schutzbehälter auf einem Schrotthaufen in seinem Garten entdeckt hat. Die Cäsium-137-Strahlenquelle diente auf einer Baustelle nahe der Stadt Rouen zur Überprüfung von Schweißnähten an Gasleitungen. Der Fall erinnert an den verheerenden Strahlenunfall im brasilianischen Goiannia von Herbst vergangenen Jahres. Dort hatte ein Schrotthändler in Unkenntnis des tödlichen Inhalts eine gestohlene medizinische Strahlenquelle mit radioaktivem Cäsium geöffnet. Vier Menschen starben, etwa 250 wurden verletzt. Einige befinden sich noch heute in stationärer Behandlung. Ein verstrahltes Haus mußte dem Erdboden gleichgemacht, der verseuchte Boden weiträumig abgetragen werden. Das Material wird auf einem militärisch gesichterten Gelände „zwischen„gelagert.

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