Bundeswehr zieht aus der DDR ab

Potsdam (dpa) - Vier Offiziere der Bundeswehr haben Sonntag mittag ihre 48stündige Inspektion eines Manövers von sowjetischen Truppen und Angehörigen der Nationalen Volksarmee der DDR im Raum südöstlich Berlins beendet. Oberst i. G. Freiherr Otto Grote sagte dazu nach Abschluß der Inspektion in Potsdam, man sei sehr sachlich miteinander umgegangen. Er sei davon überzeugt, daß solche Inspektionen vertrauensbildend wirkten. Am Nachmittag kehrten die Offiziere aus der DDR in die Bundesrepublik zurück.

Die vier Bundeswehr-Offiziere waren am Freitag im Rahmen der 1986 auf der Stockhomer „Konferenz über vertrauensbildende Maßnahmen und Abrüstung“ (KVAE) vereinbarten Regelungen, in denen auch kurzfristige Inspektionen vor Ort vorgesehen sind, zu dem Manöver in die DDR eingereist, für das die Beteiligung von 14 000 sowjetischen und bis zu 500 DDR-Soldaten angekündigt war. Die Bundesregierung hatte erstmals ein solches Ersuchen an die DDR gerichtet, das den Stockholmer Vereinbarungen entsprechend positiv beantwortet werden mußte. Die DDR hatte ihrerseits erstmals im vorigen November Inspektoren zur Bundeswehrübung „Sichere Festung“ geschickt. Ebenfalls im vorigen Jahr hatten die Bundeswehr und die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR erstmals Beobachter zu Manövern im jeweils anderen deutschen Staat entsandt.