: Proteste gegen Rotstift bei RB
■ Bergeweise Offene Briefe gegen die geplante Streichung des kritischen Radio-Bremen-Jugendmagazins „RIZZ“ / Kostenargument oderpolitische Gründe ?
Rizz muß weitersenden. Das fordern in getrennten Protestschreiben das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung, die Sozialistische Jugend Deutschlands, das Rat & Tat-Zentrum für Homosexuelle, Pastoren aus dem Bremer Westen und die Behinderten -Beratungsstelle „Selbstbestimmt Leben“. Die Pastoren bescheinigen Rizz, sich ernsthaft um die Nöte und Sorgen der Jugendlichen „in dieser Zeit und in dieser Stadt“ bemüht zu haben. „Selbstbestimmt Leben“ mutmaßt, daß das Kostenargument benutzt werde, um
eine unbequeme Sendung verschwinden zu lassen. Das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte schätzt Rizz für seine kritische Berichterstattung zum Nord-Süd-Problem und gegen Konsum-und Karriere-Orientierung bei jungen Menschen. Die Falken protestieren „in aller Entschiedenheit“ gegen die Streichung und befürchten künftig „Dudelmusik und inhaltsleeres Gequatsche“. Politische Zensur werfen die Jusos „als Jugendorganisation der SPD“ dem Radio-Bremen -Direktorium vor und appellieren an „demokratisches
ändnis für Meinungsviel falt“. Die Nutzergruppen des „Lagerhaus Schildstraße“ möchten auf Rizz als Forum für politische, ökologische und kulturelle Themen nicht verzichten.
Der Reichsbund fordert in einer Pressemitteilung den Intendanten Klostermeier auf, ein anderes Opfer der Rotstiftpolitik, den Arbeitsrechtler und juristischen Berater per Rundfunk, Wolfgang Däubler, angesichts der „drastisch steigenden Zahl von Beratungsfällen“ weiterzubeschäftigen.
ta
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen