: Mechtersheimer für „Wehrmachts„-Manöver
Bonn (afp) - Für gemeinsame Manöver der Bundeswehr mit der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR hat der Verteidigungsexperte der Grünen im Bundestag, Alfred Mechtersheimer, vorgeschlagen. In einem am Montag veröffentlichten Interview der 'Bild'-Zeitung erklärte Mechtersheimer: „Es wäre eine gute Idee, wenn zum Beispiel Marine-Einheiten der NVA und die Bundesmarine gemeinsame Manöver in der Ostsee durchführen würden - nicht nur gegeneinander, (...) sondern auch in gemischt deutsch -deutschen Verbänden.“ Dies wäre nach Auffassung des Grünen -Politikers nicht nur ein Beitrag zum gegenseitigen besseren Verstehen, sondern würde auch zeigen, „wie absurd es ist, daß sich die beiden deutschen Staaten militärisch gegenüberstehen“. Mechtersheimer warf 'Bild‘ zufolge die Frage auf, was man beispielsweise mit Kriegsgefangenen aus der DDR im Ernstfall machen wolle. „Die müßten eigentlich 100 Mark Begrüßungsgeld bekommen...“ Der grüne Parlamentarier hielt auch eine Teilnahme von DDR-Offizieren an geheimen Wintex-Übungen für möglich. Außerdem plädierte er dafür, daß NVA und Bundeswehr in Entwicklungsländern grundsätzlich nur noch gemeinsam Militärberater stationieren und zusammenarbeiten. Mechtersheimer meinte: „Das alles würde Nachdenklichkeit bei den Soldaten auslösen, uns allen zeigen, in was für einer absurden Situation wir sind.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen