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Frisch und verständlich

(Doppelpunkt-Szene, „Diesmal klassisch“, ZDF, 19.30 Uhr) Einer, der heutzutage an der Waterkant musikalische Flächenbrände legt, über das musische coming-out seiner Juuhugendzeit: Die fünfziger Jahre, unter frühen Eindrücken, ein Name und bald mehr: Leonard Bernstein. Im Radio hörte ich ihn Mahler dirigieren, der mir bis dahin oftmals gekünstelt und sentimental vorgekommen war. Nun begriff ich dank Bernstein: Eine Sehnsucht drückt sich darin aus nach Einfachheit, Natürlichkeit. Das verstand ich gut. Dann kam die „Westside-Story“. Ich sah sie im Kino und spürte, wie neu, frisch und verständlich Musik sein kann. Wer trällert noch ein Brahms-Thema auf der Straße? Aber „Maria“ summt auch der Straßenbahnschaffner, so wie zur Mozart-Zeit Wiener Droschkenkutscher „Reich mir die Hand, mein Leben“ gepfiffen haben mögen. Wie er die ernste Mucke im Kuhstall auch an den einfachen Mann bringt, darüber monologisiert Frantzens Justus heute abend mit der Walkman -Jugend.

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