: Robbensterben auch in der Station
Norddeich/Kiel (dpa/ap) - Jetzt sterben auch die Robben in der Seehund-Aufzucht- und Forschungsstation in Norddeich an der ostfriesischen Küste. Von 41 Tieren, die dort wieder aufgepäppelt werden sollten, sind in den vergangenen zwei Wochen schon 16 Tiere gestorben. „Wir gehen davon aus, daß der gesamte Bestand von der Seuche befallen ist“, sagte gestern die Tierärztin der Station, Theda Willhaus. Mitte Juli war die Station durch den Tod eines Seehundes bereits alarmiert worden. Als die Tierärztin Anfang August bei etlichen Tieren stark erhöhte Temperatur feststellte, schien sich ihr Verdacht zu bestätigen. Frau Willhaus: „Alle Tiere litten unter starkem Fieber. Das Auffällige dabei war, daß die Seehunde in einer guten und kräftigen Verfassung waren. Doch schon nach wenigen Tagen stellte sich bei den Robben starker Husten ein.“ Der Zustand der schwächeren Tiere verschlechterte sich von Tag zu Tag. Die Robben verweigerten die Nahrungsaufnahme und nahmen mehrere Kilo ab.
Auch im schleswig-holsteinischen Wattenmeer ist das Ende des Seehundsterbens nicht abzusehen. Jeden Tag sterben dort nach Angaben des Kieler Umweltministeriums mehr als hundert Seehunde. Allein am Montag seien es 137 tot aufgefundene Tiere gewesen.
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