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Daimlers teure Arbeitsplätze

■ Daimler-Benz kassiert über 100 Millionen DM für ein PKW-Werk in den Rastätter Rheinauen Statt mindestens 7.000 neuen Arbeitsplätzen wird es unter dem Strich nur einige hundert geben

Stuttgart (taz) - Mindestens 7.000, wenn nicht gar 20.000 neue Arbeitsplätze hatte der Stuttgarter Rüstungs- und Automobilkonzern Daimler-Benz unisono mit der baden -württembergischen Landesregierung für die Neuansiedlung eines PKW-Werks im badischen Rastatt versprochen. Der Standort liegt in einer der ökologisch wertvollsten Landschaften Europas, den Rastätter Rheinauen. Über 100 Millionen Mark an Landessubventionen hatte die baden -württembergische Landesregierung bereits im letzten Jahr fest zugesagt. Jetzt stellt sich heraus, daß kaum mehr als ein paar hundert zusätzliche Arbeitsplätze wirklich neu geschaffen werden.

In einer Report-Sendung des Südwestfunks Baden-Baden war am vergangenen Dienstag von einem starken Rückgang in der PKW -Produktion von Daimler-Benz die Rede. Außerdem führe der bereits lange anhaltende Rückgang des LKW-Geschäfts dazu, daß Daimler-Mitarbeiter der Werke Mannheim, Wörth und Gaggenau in das neue Rastätter Werk umgesiedelt würden. Schon jetzt, so die Magazin-Sendung, habe Daimler seine Bautätigkeit in Rastatt gedrosselt.

Indirekt wurde dieser Vorwurf gestern vom baden -württembergischen Wirtschaftsminister Martin Herzog bestätigt. Er habe schon immer gesagt, so Herzog, daß in Rastatt zwar 7.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, gleichzeitig aber die Strukturprobleme auf dem LKW-Markt aufgefangen werden müßten.

Allein 30 Mio. DM, so hatten Landesregierung und die Stadt Rastatt den Widerstand von Umweltschützern besänftigt, sollten für ökologische Ausgleichs-, Umbau- und Sanierungsmaßnahmen aufgewendet werden. Der Rastätter Bürgermeister denkt schon laut über eventuelle Kürzungen nach. Mit den Landesmillionen würden damit nicht nur eine gigantische Umweltzerstörung, sondern auch die bisher teuersten Arbeitsplätze bezahlt. Zugunsten des reichsten Konzerns der Republik. Den nächsten Coup dieser Art, die Produktion von Luxussportwagen, plant der Konzern in Bremen.

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