: Lehrer nur noch Angestellte?
Düsseldorf (taz/ap) - Ministerpräsident Rau hat am Mittwoch in Düsseldorf äußerst zurückhaltend auf den Vorschlag seines Kultusministers reagiert, künftig Lehrer nur noch als Angestellte einzustellen. Rau sagte vor Journalisten, in dieser Frage seien „keine Schnellschüsse“ gefragt notwendig sei die Neuordnung des gesamten öffentlichen Dienstrechts.
Kultusminister Schwier hatte seinen Vorschlag u.a. mit der Einführung des europäischen Binnenmarktes 1992 begründet. Die dann auch in der Bundesrepublik zu schaffenden gleichen Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten für Lehrer aus den anderen EG-Ländern seien mit dem Beamtenstatus kaum zu vereinbaren.
Während der Deutsche Beamtenbund die Überlegungen Schwiers zurückgewiesen hat, nannte der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Dieter Wonder, Schwiers Pläne einen „verdienstvollen Vorstoß“.
Der GEW-Pressesprecher von Nordrhein-Westfalen hatte schon am Mittwoch erklärt, ein genereller Angestelltenstatus könne aber nur dann akzeptiert werden, wenn keine materiellen Verschlechterungen für die Lehrer entstünden.
In der Tat zielt Schwiers Vorschlag auch darauf ab, den in den nächsten Jahrzehnten dramatisch ansteigenden Pensionsberg nicht weiter wachsen zu lassen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen