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Kampf um den Arbeitsplatz

■ Nach Protesten der Beschäftigten fordert Diepgen von der Siemens AG ein „klares Bekenntnis zum Standort Berlin“

Der von Finanzsenator Günter Rexrodt (FDP) in Erwägung gezogene Kauf des Werner-Werk-Hochhauses als neuer Sitz der Oberfinanzdirektion ist bei Beschäftigten von Siemens und der IG Metall auf Protest gestoßen. Etwa tausend Mitarbeiter legten deshalb auch gestern mittag die Arbeit für etwa eine Stunde nieder.

Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) reagierte auf die Demonstration der Beschäftigten mit der Erklärung, der Senat erwarte von Siemens ein Bekenntnis zum Standort Berlin. Der in Aussicht genommene Verkauf des Hochhauses dürfe nicht als „Rückzugssignal“ des Konzerns mißverstanden werden. Siemens müsse klar erkennbar machen, daß die Zukunftschancen der Berliner Betriebsstätten auch im Interesse der Sicherheit der Arbeitsplätze Vorrang hätten.

Rexrodt argumentierte, die „verständlichen Sorgen um den Erhalt von Arbeitsplätzen“ dürften nicht zum Anlaß genommen werden, um ein „stadtpolitisch wichtiges Vorhaben aus den Angeln zu heben“.

Durch eine Verzögerung des Umbaus von „Haus Cumberland“, dem derzeitigen Sitz der Oberfinanzdirektion am Kurfürstendamm, würden Berlin 250 Arbeitsplätze und Investitionen von fast 150 Millionen Mark auf unbestimmte Zeit vorenthalten. Siemens verfüge über große Raumreserven.

Außerdem sei der Erwerb des Gebäudes nur eine Variante für einen neuen Standort der Oberfinanzdirektion. Der IG Metall -Vorsitzende Wagner hielt dem Finanzsenator daraufhin vor, die entstandene Situation sei ein Zeichen für seine verfehlte Planungspolitik, weil er ein Haus verkaufe, bevor entsprechender Ersatz gefunden sei.

dpa

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