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Hör-Funken: "Notizen aus Ägypten"

(„Notizen aus Ägypten“, 2105-2130, Bayern 1) Pyramiden, der Nil, die Exotik: Waren es nicht allerlei Berufs- und Hobbyarchäologen, die früher in die alten Kulturen und ihre Schatzkammern am Nil sich einzugraben suchten, so besuchten damals höchstens noch lüsterne Orientreisende wie Flaubert oder englische Lords Ägypten im Winter, um sich vom in feuchtkalten Schlössern erworbenen Rheuma zu kurieren. Inzwischen wurde aus dem Anti-Rheuma-Abenteuer-Tourismus ein Massenphänomen, an dem 1987 1,5 Millionen Willige teilnahmen, zu überprüfen, ob wirkliche Pyramiden ebenso malerisch wirken wie die Vorbilder aus den Prospekten, Agatha Christie's Einführung in die Reiseabenteuer am Nil noch immer zutrifft und die Krokodile so gefräßig sind wie ihr Ruf. Zweifellos sind die „Notizen aus Ägypten“ von Mikolay Dutsch aber kritische Reisenotizen, denn in der Vorankündigung heißt es, mit Einheimischen etwa über die Politik des Landes unter Mubarak zu reden, könne die Urlaubsfreuden trüben, und zwar zuverlässig. Die Hörreise führt mitten in die Entzauberung der schönen Ferne.

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