: Bewährungshilfe e. V.
■ Verein für Bewährungshilfe in Bremen: Alternative zum Knast für Jugendliche
Der Verein für Bewährungshilfe für Jugendliche und Heranwachsende in Bremen e.V. wurde am 15.8.1958 von engagierten Juristen, Bewährungshelfern, Jugendgerichtshelfern und anderen in der Jugendstrafrechtspflege tätigen Personen gegründet.In den ersten Jahren stand die materielle und ideelle Unterstützung der staatlichen Bewährungshilfe für Jugendliche und Heranwachsende im Vordergrund. Am 1.7.1965 konnte der Verein sein Bewährungshaus in der Neuenlander Str.19a in Betrieb nehmen. Dort haben seitdem fast 1.000 junge Menschen Unterkunft gefunden. 1978 kam dann als zweites Bewährungshaus das Haus II des Vereins in der Goethestr.12 hinzu. In beiden Häusern zusammen können insgesamt 19 Jugendliche und Heranwachsende wohnen. Stand in den ersten Jahren die Haftnachsorge im Vordergrund, so sollen heute vorwiegend Jugendliche, die von U- oder Strafhaft bedroht sind, Unterkunft finden. So verstehen sich beide Häuser als sozialpädagogische Alternativen zu der Unterbringung jugendlicher Straftäter in U- und Strafhaft. Die in den Häusern tätigen Sozialpädagogen unterstützen die Jugendlichen und Heranwachsenden bei der Suche nach Ausbildungs-und Arbeitsstellen, später folgt die Suche nach ordentlichen Wohnungen.
Daneben gibt es natürlich viele Aktivitäten im Bereich der Freizeitbeschäftigung und der Organisation des Gruppenlebens in den Häusern. Im Bereich des Jugendstrafrechtes setzt sich mehr und mehr der Gedanke durch, zumindest in Bremen, daß es wenig Sinn hat, jugendliche und heranwachsende Straffällige einzusperren.
Mit seinen Angeboten zur Vermeidung von Jugendarrest, Untersuchunngshaft und Strafhaft hat sich der Verein seit einigen Jahren neue Schwerpunkte gesetzt: Die Übungs-und Erfahrungskurse des Vereins, die in den Einrichtungen in der Gröpelinger Heerstr.242 und in der Rückertstr.20 durchgeführt werden, wollen mit einer handlungs-und erlebnisorientierten Pädagogik den Jugendlichen neue Eindrücke und Erfahrungen vermitteln, die letztendlich zu neuen Lebenseinstellungen bei den Beteiligten führen sollen. Am Anfang und am Ende eines jeden Kurses steht die Durchführung einer Gruppenfahrt. Ein weiteres Haftvermeidungskonzept des Vereins ist das Angebot „Betreutes Wohnen“. Hier werden Straffällige von qualifizierten Fachkräften in ihren Wohnungen sozialpädagogisch betreut. Für die Zukunft plant der Verein die Einrichtung einer Anlauf-und Beratungsstelle für jugendliche Straffällige. Diese Stelle soll vor allen Dingen die ambulanten Angebote zur Haftvermeidung besser koordinieren, dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit allen staatlichen und freien Trägern der Straffälligenhilfe angestrebt. Ziel ist es, in der Zukunft im Bereich der jugendlichen und heranwachsenden Straffälligen ganz auf freiheitsentziehende Maßnahmen zu verzichten zu können.
Auch im Bereich einer sinnvollen Gestaltung von Arbeitsauflagen plant der Verein in Kürze Initiativen zu ergreifen.
Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen an : taz Bremen, Am Dobben 123, 28 Bremen 1
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen