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U-DREI-KLANG

■ "Jazz goes underground"

„Jazz goes underground“ heißt ein weiterer Versuch der Werkstatt Berlin, verkrustete Strukturen der Bürokratie aufzubrechen.

Die BVG als Objekt künstlerischer Begierde hat sich also offiziell breitschlagen lassen trotz der Bedenken sicherheitstechnischer Art, die U-Bahnlinie 3, Wittenbergplatz - Kurfürstendamm - Uhlandstrße, freizugeben für die Aufführungen der Kompositionen, die speziell für dieses Unternehmen geschrieben wurden - von Ray Anderson (USA), Harry Beckett (GB), Friedemann Graef (Berlin), Willem van Manen (NL) und Thomas Wegel (Berlin).

Am Samstag zwischen 11 und 14 Uhr werden 14 Musiker also im öffentlichen Raum offiziell auf den Bahnsteigen, inoffiziell auch in den Zügen spielen.

Wer davon nicht genug hat, wird die Musik am Abend auf dem Hof vor dem Ullsteinhaus, U-Bahnhof Ullsteinstraße, Linie sechs, wieder hören können, steigt dort doch ab 16 Uhr schon das Fest Stadtmusik trifft Musikschule + U.F.A. mit einem umfangreichen Musikprogramm, deren Höhepunkte Legion sind, wie, um nur zwei Beispiele zu nennen, die Dolly Mollies, eine Frauen-Revue-Gruppe, und Göttin Gala, die mit und auf dem Schlagzeug ihre bösen, bissigen Träume träumt.

Und um dem Ganzen einen für die Underground-Musiker krönenden Abschluß zu geben, müssen die Musiker am Sonntag um 20 Uhr auch noch ein Hauptkonzert in der Kongreßhalle veranstalten, weil ihnen die U-Bahn wohl doch zu popelig, proletarisch, populistisch erscheint und sie sich akademisch verbrämt im Ghetto wohler fühlen.

Q.

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