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Ifo: Arbeitslosigkeit wird steigen

München (dpa) - Der Arbeitsmarkt profitiert von der höheren Investitionsbereitschaft der Industrie. Diese trägt dazu bei, daß die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr voraussichtlich um 130.000 steigt. Trotzdem werden am Jahresende 50.000 mehr Arbeitslose registriert sein, schreibt das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in seinem Konjunkturreport. Dies liege vor allem an der Zuwanderung Deutscher aus Osteuropa und an der weiter steigenden Zahl arbeitssuchender ausländischer Arbeitnehmer.

Ifo rechnet zum Jahresende mit einem Anstieg der Arbeitslosen auf 2,265 Millionen gegenüber 2,229 Millionen 1987. Für 1989 erwartet das Institut eine weitere Zunahme um rund 30.000 auf 2,3 Millionen.

Die Zunahme der Beschäftigtenzahl in diesem Jahr resultiert laut Ifo überwiegend aus dem Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Produktion, die voraussichtlich um knapp drei Prozent steigen wird. In den vergangenen Jahren hätten dagegen vor allem arbeitsmarktund sozialpolitische Maßnahmen mehr Arbeitsplätze geschaffen.

Die Verlagerung der Beschäftigung zum Dienstleistungssektor hin hat sich nach den Berechnungen der Wirtschaftsforscher weiter verstärkt. Von Mitte 1987 bis Mitte 1988 wurden im Dienstleistungsbereich 190.000 Arbeitskräfte zusätzlich eingestellt, während die Beschäftigtenzahl im warenproduzierenden Gewerbe um 60.000 und in der Landwirtschaft um 15.000 Personen sank. Seit der Jahreswende 1984/85 ist die Zahl der Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor um annähernd 850.000 gestiegen.

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