: Diskretionsräume
■ Die FDP sorgt sich um Frauen und Geld
Die FDP, die in Sachen diskrete Geldübergabe wohl die größte Kompetenz unter den politischen Akquisitionsvereinigungen aufweisen dürfte, sorgt sich um die Sicherheit der Berliner Bankkundinnen.
Zum Thema Handtaschenraub durch Indiskretion beim Geldabheben hat die Dreipunkte-Fraktion der hiesigen Presse tatsächlich etwas in den Umschlag gesteckt. Wichtig verkündet in einer zweiseitigen Erklärung Prof. Dr. Tolksdorf, MdA, Ergebnisse einer FDP-Umfrage bei den Berliner Geldinstituten. Dort haben die Liberalen nachgefragt, ob und welche besonderen Sicherheitsmaßnahmen gerade für Frauen angeboten werden.
Dazu beauftragt sahen sie sich vom Ersten Berliner Frauenparlament, welches festgestellt wissen wollte, daß eine der Formen von Gewalt das weiterhin risikoreiche Geldabheben an offenen Bank- und Postschaltern ist.
Die rührigen FDPler haben herausbekommen, daß es in den meisten Banken Diskretionsräume gibt, in denen Bankangestellte schenkwütigen Rentnerinnen die gerade abgehobenen 14.000 Mark irgendwo hinstecken können, und zwar unbeobachtet. Außerdem wollen viele Banken in den Schlangen vor den Kassen Diskretionsabstände einrichten, damit das Abheben größerer Barschaften nicht von raubgierigen Augen verfolgt wird.
Diskrete Nachfrage: Wieso tut die FDP denn nicht endlich was dagegen, daß das Geldabheben an geschlossenen Bank- und Postschaltern weiterhin so risikoreich ist?
henk
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