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Kirche muß sparen

■ Evangelische Kirche legt Finanzplan für die 90er vor / Kirchenaustritte tragen zu Finanzproblemen bei

Die Evangelische Kirche Berlin muß Arbeitsbereiche einstellen, Personalstellen verringern und ihre Arbeit konzentrieren, wenn sie nicht Anfang der 90er Jahre in Finanzschwierigkeiten geraten will. Dazu rät ein von der Kirchenleitung vor einem halben Jahr eingesetzter Finanzplanungsausschuß, der gestern seinen Bericht vorlegte.

Als Gründe für die Sparmaßnahmen werden die absehbaren Auswirkungen der staatlichen Steuerreform 1990 und erhebliche Belastungen aus dem sogenannten Clearing - einem Kirchensteuerausgleich zwischen den Landeskirchen genannt.

Zu den Finanzproblemen hätte jedoch auch die zurückgehende Zahl der Kirchenmitglieder beigetragen. Gegenwärtig gehören etwa 50 Prozent der Berliner Bevölkerung der Evangelischen Kirche an. Der Rückgang beruhe auch auf dem Negativsaldo bei Austritten und Eintritten und auf dem Abwanderungverlust nach Westdeutschland. Von den Zuwanderungen profitiere die katholische Kirche mehr als die evangelische.

Sparmöglichkeiten sieht der Ausschuß vor allem in der Zusammenlegung verselbständigter kirchlicher Werke, in der Einbindung von Krankenhaus-, Studenten- und Gefängnispfarrern in die Kirchengemeinden und in der Vermietung oder dem Verkauf ungenutzter Räume.

epd

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