piwik no script img

GERD FRÖBE TOT

 ■ Letzte Woche hat er noch in einem Sanatorium am Starnberger

See zum Abschluß seiner Kur gespielt. Danach erlitt er zwei Herzanfälle. Trotz einer Operation ist er in der Nacht zum

Montag gestorben. Bekannt geworden war der 1913 Geborene als „Otto Normalverbraucher“ in dem Film „Berliner Ballade“ von 1948: Fröbe als spindeldürrer Kriegsheimkehrer. In den

fünfziger Jahren hat er zugenommen und wurde im

internationalen Kino zur Verkörperung des Deutschen

schlechthin, eine Art Nachkriegs-Stroheim ohne Stroheims

Format. Er war der Oberst von Holstein in „Die tollkühnen

Männer und ihre fliegenden Kisten“ (1965) und „Goldfinger“ (1964). Seine wichtigen Rollen: der Kindermörder Schrott in „Es geschah am hellichten Tage“ (1958) (Dürrenmatt), der

Pater Hoffmann in Viscontis „Ludwig“ (1972), zuletzt der

Vampirjäger Geiermeier im „Kleinen Vampir“. Wir um dreißig behalten Fröbe als Räuber Hotzenplotz in gerührter

Erinnerung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen