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45 Grad im Schatten: Costa Gavras / Buster-Premiere

In China gehen jährlich 25 Milliarden Menschen ins Kino, in Deutschland circa 110 Millionen. Jeder Chinese geht jährlich im Schnitt 25mal ins Kino, der Bundesbürger weniger als zweimal. Und der Eintritt kostet dort soviel wie ein Ei. Neid!

Tom Waits spielt in einer Western-Komödie mit. Der Film heißt „Cold Feed“, Regisseur ist der Österreicher Robert Dornhelm, gedreht wurde in der Nähe vom Yellow-Stone -Nationalpark.

Costa Gavras („Z“, „Vermißt“) hat vergangene Woche in Los Angeles seinen neuen Film vorgestellt: „Betrayed“ ist der erste, den er in den USA gedreht hat. Tom Berenger spielt einen sich abrackernden rassisitischen weißen Farmer im mittleren Westen. Zur Vorbereitung nahm Gavras in den USA an Treffen rassistscher Gruppen teil, hörte sich Schulungen zur Aufhetzung gegen Schwarze und Juden an und las deren Zeitungen und Flugblätter. „Ich bin davon überzeugt, daß wir alle Rassisten sind“, sagt Gavras. Was ihn an Amerika jedoch fasziniere, sei dessen Zwiespältigkeit. Einerseits habe alle Welt was gegen Außenseiter, andererseits werde ein Präsidentschaftskandidat mit griechischer Herkunft und jüdischer Ehefrau bejubelt.

In der Sowjetunion soll demnächst ein PEN-Zentrum gegründet werden. Das haben Die Sowjets während des PEN-Kongresses in Seoul erklärt.

Prinz Charles und Lady Diana werden entgegen früheren Absichten nicht der Leinwandpremiere des Rockstars Phil Collins, Buster, beiwohnen, der den legendären Postraub des Jahres 1963 nachstellt. Der Jung-Schauspieler und „Genesis„ -Rockstar hatte ihnen in einem Brief persönlich abgeraten. Die für nächste Woche vorgesehene „Buster„-Premiere erregt in Großbritannien seit Wochen die Gemüter. Seine Gegner sprechen von einer Verherrlichung der Gewalt und einer Glorifizierung der Figur Buster Edwards, des Kopfes des legendären Überfalls auf den Postzug London-Glasgow. Der bis heute wohl dreisteste Coup in der britischen Kriminalgeschichte hatte die Post seinerzeit um rund 2,5 Millionen Pfund gebracht. Buster Edwards selbst, heute Blumenhändler, will der Uraufführung beiwohnen.

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