Vor FAP-Mord gewarnt

■ Abtrünnige Rechtsradikale hatten Polizei informiert

Vor dem Mord an dem 17jährigen Neonazi und Mitglied der Freiheitlichen Arbeiterpartei (FAP), Gerd-Roger Bornemann, im Februar 1987 in Hannover haben staatliche Behörden möglicherweise Warnungen ignoriert. Innenminister Wilfried Hasselmann (CDU) hat zwar dementiert, der Verfassungsschutz habe im Vorfeld des Mordes Informationen über die FAP -Abspaltung „EK 1“ erhalten. Ebensowenig habe die Polizei sich des Führers dieser Art Wehrsportgruppe, den zur Zeit inhaftierten Bernd Futter, als Informanten bedient. Bei den Gerichtsakten Futters liegt aber ein Schreiben an die Justizbehörden, in dem Futter eine Woche vor dem Mord auf die massive Bedrohung des jungen Bornemanns aus der hannoverschen Neonazi-Szene hingewiesen hatte. Auch Bornemann hatte wenige Wochen vor seiner brutalen Ermordung durch vier andere Neonazis bei der Polizei zu zahlreichen Straftaten von FAP und EK 1-Mitgliedern ausgesagt und dies auch hinterher nicht verschwiegen.

dpa