piwik no script img

Auto-Entsorgung

■ Betriebsräte fordern Konzept für Verwertung von Auto-Kunststoffen / Nachfragerückgang und Überkapazitäten

Der zunehmende Einsatz von Kunststoffteilen beim Automobilbau verlange dringend ein zuverlässiges Entsorgungs - und Wiederverwertungskonzept. Diese Forderung erhoben rund 100 Betriebsräte und gewerkschaftliche Vertrauensleute aus der Automobilindustrie am Samstag in Walsrode (Niedersachsen) zum Abschluß des 2. Automobilforums der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG). Der heutige Einsatz von Katalysatoren oder umweltverträglichen Lacken zeige die Leistungsfähigkeit der Industrie, wenn die Beachtung von Umweltschutzgesichtspunkten zwingend vorgeschrieben sei. „Bundesregierung und Gesetzgeber sind gefordert, bei Maßnahmen der Umweltvorsorge für Wettbewerbsparität zu sorgen und Nachteile auf nationaler und internationaler Ebene auszuschließen,“ erklärten die Betriebsräte.

Das DAG-Vorstandsmitglied Lutz Freitag wies auf der zweitä

gigen Veranstaltung auf den dramatischen Rückgang an Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie hin, der im Zeitraum 1987/89 zum Beispiel bei Audi, VW und Opel bei rund zehn Prozent liegen werde. Da jeder 7. Arbeitsplatz in der Bundesrepublik direkt oder indirekt vom Auto abhänge, müsse dieses Alarmsignal auch über die betroffenen Kommunen und Regionen hinaus gehört werden. Notwendig sei ein geschlossenes industriepolitisches Konzept, das korrigierende und flankierende Maßnahmen zur Bewältigung der Krise aufzeige, in die die Automobilindustrie durch Nachfragerückgang und weltweite Überkapazitäten hineinsteuere. Nachzudenken sei auch Über die Schaffung eines Industrieministeriums in Bonn, „weil sich die Bundesrepublik die gegenwärtige Zersplitterung der ministeriellen Zuständigkeit für die Industriepolitik nicht länger leisten kann“, sagte Freitag.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen