piwik no script img

Unverdächtig

■ Ermittlungsverfahren gegen ehemalige Staatssekretäre Stronk und Kierey wurde eingestellt

Das Ermittlungsverfahren gegen die früheren Staatssekretäre in der Berliner Wirtschaftsverwaltung, Detlef Stronk und Karl-Joachim Kierey wegen Verdachts der Untreue und Strafvereitelung im Zusammenhang mit einem vermuteten Subventionsbetrug ist von der Staatsanwaltschaft nach Angaben von Justizsprecher Christoffel inzwischen eingestellt worden.

Wie berichtet, standen der jetzige Chef der Senatskanzlei Stronk und jetztige Staatssekretär der Senatsverwaltung für Bundesangelegenheiten, Kierey, seit März dieses Jahres im Verdacht, es während ihrer früheren Tätigkeit in der Wirtschaftsverwaltung unterlassen zu haben, die private Unternehmensberatungsgesellschaft für Wirtschaft (UBW) wegen Verdachts eines Subventionsbetrugs anzuzeigen.

Gegen die UBW war im Mai 1987 ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, weil sie für die Beratung zur Existenzgründung von Unternehmen sowohl von der Wirtschaftsverwaltung als auch vom Bundesamt für Wirtschaft Honorare entgegengenommen haben soll. Die Honorare hätten nur bei einer Behörde abgerechnet werden dürfen. Der in Rede stehende Schaden für eine Vielzahl von Beratungen wurde von Experten auf etwa 200.000 DM geschätzt.

Justizsprecher Christoffel begründete die Einstellung des Verfahrens gegen Stronk und Kierey damit, bei den Ermittlungen hätten sich keine Anhaltspunkte dafür ergeben, daß die Herren in dieser Angelegenheit selbst Entscheidungen getroffen hätten.

Zudem hätten die Mitarbeiter der Behörde keine Strafanzeige erstatten müssen, weil sich der Leiter der Rechtsabteilung der Wirtschaftsverwaltung diese Entscheidung vorbehalten habe. Hinsichtlich des Verlustausgleichs haben die Ermittlungen gegen die Ex-Staatssekretäre Stronk und Kierey dem Justizsprecher zufolge ergeben, daß dem Land Berlin dadurch kein Schaden entstanden sei.

taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen