Autofledderei fast en passant

■ Die merkwürdige Ausschlachtung eines vermeintlichen Schrottautos

Um ein falsch geparktes Auto, dessen Reifen sowie einen polnischen Reisebus rankt sich eine Geschichte, in deren Verlauf zwei Busfahrer in der Nacht zum Montag wegen Diebstahls vorläufig festgenommen wurden. Es begann damit, daß ein vor einer Feuerwehrausfahrt abgestellter polnischer PKW auf Geheiß der Polizei um die Ecke umgesetzt wurde. Mitglieder einer polnischen Reisegruppe, die die Umsetzung beobachtet hatten, erkundigten sich daraufhin bei dem Beamten ganz interessiert, ob die Reifen des vermeintlichen Schrottautos zu kaufen seien. Der gefragte Beamte verneinte entschieden.

Als der Inhaber des PKWs drei Stunden später zurückkehrte, erkannte er seinen Wagen kaum wieder. Reifen und Scheinwerfer fehlten. Außerdem hatten die Diebe aus dem unverschlossenen Wagen auch noch Geld, Rucksäcke sowie Benzinkanister, Werkzeug und das Radio mitgehen lassen. Weil der Bestohlene sofort Alarm, schlug drang die Anzeige bis an das aufmerksame Ohr jenes Beamten, der für die Umsetzung des Wagens gesorgt hatte. Er erinnerte sich an die interessierten Fragen der polnischen Reisegruppe und veranlaßte eine Durchsuchung ihres Reisebusses. Dort wurden alle vermißten Gegenstände wiedergefunden. Ob dieser Beweislage war nicht mehr gut Leugnen. Die beiden Busfahrer gaben den Diebstahl zu.

taz/dpa