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■ Seehafen im Binnenland / Franzius und Folgen

„Hafen satt“ bietet heute abend der „Heimatfunk“ auf Radio Bremen I. Günter Beyer ist den verworrenen Pfaden bremischer Wirtschaftsgeschichte nachgegangen, die 1888 zum Bau des Europahafens führten. Jahrhundertelang war Bremen zwar Handelsstadt, hatte aber keinen Hafen für Seeschiffe mehr. Die Gründung Bremerhavens war eine logische, die Unterweserkorrektion durch Franzius eine umstrittene und ökologisch katastrophale Entscheidung. Der Europahafen war die Franziussche Dreingabe zum Korrektionsprojekt. Zum Hafenneubau konnte sich der Senat nur durchringen, weil die Reichsregierung mit dem Verlust von Zollprivilegien drohte. Die Sendung porträtiert den Weser-Begradiger als Prototyp des Technokraten.

Im zweiten Teil der Sendung erzählen Beschäftigte im Hafen vom Umschlags-Alltag in der Nachkriegszeit und den 50er Jahren. Alte Hafenarbeitertugenden, wie „Zampeln“ und „Hasen bauen“ werden lebendig. Die Sendung erinnert an ein Stück bremischer Hafen-Kultur, das es heute dank Rationalisierung und Container nicht mehr gibt.

Seehafen im Binnenland. Ludwig Franzius und die Folgen. Eine Dokumentation zum hundertjährigen Bestehen des Bremer Europahafens. Sa, 17. 9., 20.15 Uhr RB I