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Gewerkschaftsfront gegen Wochenendarbeit bröckelt

Frankfurt (ap) - Nachdem in der vergangenen Woche die IG Chemie Sonntagsarbeit für die Bundesrepublik als notwendig bezeichnet hatte, signalisierte am Sonntag die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) Entgegenkommen bei neuen Regelungen der Arbeitszeit. Der HBV-Vorsitzende Günter Volkmar sagte in Düsseldorf, bei der Verwirklichung des „Etappenziels“ der 35-Stunden-Woche und darüber hinausgehender Arbeitszeitverkürzungen wolle die HBV „nicht stur und starr an bisher geltenden Arbeitszeitregelungen festhalten“. Als Beweis zitierte er einen Tarifvertrag in Hameln, bei dem neue Modelle der Arbeitszeitgestaltung und Arbeitsplatzbesetzung verwirklicht worden seien und wirtschaftliche Überlegungen des Unternehmens berücksichtigt wurden.

Der nordrhein-westfälische SPD-Fraktionsvorsitzende und SPD -Bundesvorstandsmitglied Friedhelm Farthmann erklärte in einem Interview der Düsseldorfer 'Westdeutschen Zeitung‘, die Samstagsarbeit dürfe kein Tabu mehr sein. Wer Arbeitszeitverkürzungen wolle und sich dabei nicht auch über die Laufzeiten der Maschinen in den Fabriken Gedanken mache, verliere gegenüber den Bürgern die Kompetenz.

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