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„Plastikbombe“ auf dem Markt

■ Der Ziegenmarkt im Steintor sollte schöner, ruhiger und grüner werden / Doch nun steht mitten drauf eine leuchtend blaue Fertigbau-Würstchenbude

Kein Markt ist wie der Ziegenmarkt. An jedem Wochentag kann man dort Gemüse, Obst und Blumen kaufen, in jeder Nacht tabletten- und heroinabhängige Prostituierte zu immer weiter sinkenden Preisen. Dieser kleine Markt, das spitze Ende zwischen „Vor dem Steintor“ und der Frie

senstraße soll jetzt größer und schöner werden. Seit Juni wird dort gebaut: Die Friesenstraße rückt ein bißchen zur Seite und mündet dann mit einem scharfen Schlenker hochgepflastert in die Hauptstraße. Selbst die macht sich etwas dünne, um Platz zu schaffen für den Markt und die fünf Bäume, die ihn bald zieren sollen.

Seit vorgestern steht mitten auf dem Markt eine neue Würstchen

bude, und die setzte dem Traum vom schönen Ziegenmarkt ein jähes Ende. Sie ist leuchtend blau, eckig und riesengroß.

Seitdem stehen nicht nur die Anwohner Kopf. „Als ich die sah, bin ich fast vom Fahrrad gefallen“, sagt Reimund Casalette, Taxi-Unternehmer und Sprecher des Bauausschusses des Ortsamts, „ich dachte bisher immer, Stadtplanung hat was mit Ästhetik zu tun“.

Alle zuständigen Behörden haben die „Plastikbombe“ (Volksmund) genehmigt, auch das bürgernahe Ortsamt unter Leitung des grünen Bürgermeisters „Hucky“ Heck. Dessen Stellvertreterin Andrea Feudenberg gestern: „In Wirklichkeit sieht sie anders aus als auf dem Plan“. Jetzt wollen alle zuständigen Behörden sich bei der Bude versammeln und auf Besserung sinnen.

mw

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