: DDR im Biotech-Geschäft
■ Produktion soll im nächsten Fünfjahres-Plan verdreifacht werden / „Ethische Schranke“
Die DDR will in den kommenden Jahren die biotechnische Produktion stark ausweiten und die Forschung auf diesem Gebiet weiter intensivieren. Das sagte der Direktor des „Biotechnikums“ der Martin-Luther-Universität Halle -Wittenberg, Rolf Schulze, am Rande der Biotechnica '88 auf dem Messegelände in Hannover. 17 Aussteller aus der DDR stellen auf der Messe ihre Arbeiten vor.
Die DDR will im Rahmen des Fünf-Jahres-Planes 1986 bis 1990 ihre biotechnische Produktion verdreifachen. Auf dem pharmazeutischen Bereich sollen bis 1990 bereits 20 Prozent aller Produkte mit biotechnischen Verfahren hergestellt werden. Daneben wird in der DDR vor allem bei der Intensivierung der Landwirtschaft und der Verbesserung von Lebensmitteln auf biotechnische Verfahren gebaut.
Schulze erklärte, eine kontroverse Diskussion über Nutzen und Risiken der Gentechnologie gebe es in der DDR nicht. Allerdings sei die Herstellung und Freisetzung gentechnisch veränderter Produkte an strenge Anforderungen gebunden. Eingriffe in menschliche Gene seien in der DDR tabu. „Davor schützt uns eine ethische Schranke“. dp
!!!!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen