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Viele Kaninchen - keine Schlange

■ betr.: Berichterstattung über die „Anti-IWF-Demo “

Pünktlich und planmäßig zum Näherrücken der Demonstrstion und Bankenblockade aus Protest gegen die Westberliner IWF -Tagung wurde die Autonomen zum Buhman aufgebaut. Dabei diente weniger die kompromißlose Bündnispolitik der Palästina - Gruppe u.a. als Aufhänger - von der ökumenischen Initiative abgesehen. Aufregung verursachte vielmehr die Sprengung einer Veranstaltung mit einem Vertreter des IWF. In der gespannten bündnispolitischen Lage unklug ist m.E. der Inhalt der Aktion kaum zu verurteilen: Welchen Sinn soll es machen, sich mit Vertretern der Instution an einem Tisch zu setzen, die millionenfach für Hunger, Elend und Tot verantwortlich ist? An diese Aktion knüpften sich dann die üblichen Spekulationen, ob denn die Demo und Blockade „friedlich „verlaufen würde und Mensch noch eine gemeinsame Aktion machen könne. An solchen staatstragenden Spielereien beteiligten sich auch manche derjenigen, die sich im Vorfeld der Vorbereitungen gegen die vehemente Versuche der Autonomen, die Demo nach ihren spezifischen und umstrittenen Positionen zur Palästina - Solidarität auszurichten, kaum oder gar nicht abgegrenzt hatten. Dieser inhaltliche Streit mit dem Ziel, den Protesten gegen die IWF - Tagung eine deutlich politische und weniger moralische Ausrichtung zu geben, wäre aber notwendig gewesen. Sich im nachhinein mit einseitigen Vorwürfen gegen die Autonomen ein warmes Plätzchen in der Ecke der Reformisten und Realpolitiker zu sichern, kann m.E. die Aufgabe linker Politik nicht sein; es gilt-auch für die Autonomen - in Zukunft inhaltlich und bündnispolitisch zu Orientierungen zu kommen, die gemeinsame antikapitalistische möglich machen.

Otto Pirschel

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