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BEHELFSMÄSSIGER ERFOLG

Der Polizist, offensichtlich mit Heimatwache in Nordrhein –Westfalen, beäugte mißtrauisch den (behelfsmäßigen Berliner) Personalausweis der Frau, deren Auto er eben angehalten hatte. Dann sprach er ein Machtwort: „Behelfsmäßig, datt geht nicht! Ham Sie keinen richtigen Ausweis?“ So geschehen am Donnerstag in West-Berlin.

Ein Demo-Beobachter des „Büros für Stadtfreiheit“, selber gebürtig aus Münster/Westfalen, erfuhr am Donnerstag abend mehr über die Schwierigkeiten von Beamten aus dem Land der untergehenden Kokskohle. Bewußt und aus Protest hätten sie ihr aufgeklebtes Berliner Hoheitszeichen entfernt, das berichteten dem Demo-Beobachter unabhängig voneinander vier der Importbeamten aus dem SPD-regierten NRW. „Sauer“ zeigten sich die Beamten: über die oft falsche und aggressive Taktik ihrer Berliner Einsatzleiter, über das brutale Vorgehen bayerischer Kollegen und über die schlechte Behandlung durch die Polizeiführung. Sie zumindest spürten nichts von „Weltoffenheit, Meinungsvielfalt, Gastfreundschaft“. Stattdessen habe man sie schlecht über das Berliner Polizeirecht informiert (über Personalausweise zum Beispiel?) und Informationen über politische Hintergründe von Polizeieinsatz, Gegenaktionen und IWF/Weltbank-Tagung vermissen lassen. Die Beamten, so der Demo-Beobachter, priesen im Kontrast dazu nicht nur ihre heimische „NRW –Linie“, sie fühlten sich auch fremd unter ihren Kollegen. Sie selbst hätten sich zwecks Vorbereitung zu Hause auch mit IWF und Weltbank auseinandergesetzt. Von den Berliner Kollegen war auf das Thema jedoch niemand ansprechbar.

taz

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