: Giftmüllkippe sanierungsbedürftig
Stellungnahme von Wissenschaftlern zu Dreieich ■ Aus Frankfurt Michael Blum
Nach Meinung der „Arbeitsgemeinschaft Umweltkontrolle e.V.“ (ARGUK) muß die dioxinbelastete Hausmülldeponie Dreieich -Buchschlag saniert werden. In einer für die grüne Frankfurter Römerfraktion erarbeiteten Stellungnahme zum „Fresenius„-Gutachten heißt es: „Nach den Kriterien der 'Holländischen Liste‘ ist die Deponie sanierungsbedürftig. Es müssen unverzüglich Untersuchungen des Deponiesickerwassers und des Deponiegases vorgenommen werden.“ Die ARGUK bezog sich dabei auf Kriterien, die in den Niederlanden als Maßstab genommen werden. In der der taz vorliegenden Expertise fordern die Wissenschaftler zudem „den Zugang zur Deponie zu unterbinden und Maßnahmen zum Gesundheitsschutz des Betriebspersonals zu treffen“. Die ARGUK spart nicht mit Kritik am „Fresenius„-Gutachten: „Das angewendete Mischproben-Verfahren verfälscht den Belastungsgrad durch Erniedrigung der Maximal -Konzentrationen der Schadstoffe.“ Die Anzahl der Probeentnahmestellen und die genommenen Proben sei nicht ausreichend. Der Faulschlamm enthielt erhöhte Mengen an „PAK -Verbindungen (insbesondere an krebserregendem Benzo(a)pyren, in der Hausmüll-Zone befinden sich PCB -belastete Schichten“. Zudem befänden sich im „Gebiet der Müllablagerung noch Blei- und Kupferbelastete Ablagerungen“. Nach Auffassung der ARGUK muß davon ausgegangen werden, „daß die Deponie bis zum Beweis des Gegenteils ein hohes Gefährdungspotential für die Umwelt besitzt“.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen