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High-Tech-Beamte

■ Finanzsenator Grobecker testete EDV-Umschulungsangebot für Beamte an sich selbst / „Wahnsinniges Gedrängel“

600 Personalcomputer sind bereits in Bremens öffentlicher Verwaltung aufgestellt, weit mehr sollen noch folgen. 12 Mio Mark sind für die nächste Zeit zur Anschaffung der Flimmerkisten vorgesehen, die peu a peu Aktendeckel und Karteikarten ablösen sollen. Damit die Beamten den Geräten zur richtigen Zeit auf die richtigen Knöpfe drücken, gibt es im Doventor ein Schulungszentrum. Gestern ließ sich Finanzsenator Grobecker vor versammelter Presse einweihen.

Zwar sollen die Programme für die neuen Geräte von der Firma „HEC“ entwickelt werden, an der Bremen, Siemens und die Daten-Firma PDV zu je einem Drittel beteiligt ist. Doch für die Schu

lung sorgen die Insider des Rechenzentrums der Freien und Hansestadt Bremen noch selber. Wenn Senator Grobecker zu Beginn seiner schnellen Lehre noch sagte: „Die Leute im Rechenzentrum, die sind zum Rechnen da“, täuschte er sich.

Immerhin 2.600 Beamten-Schulungen werden jedes Jahr durchgeführt. „Die Kollegen drängeln sich wahnsinnig“, freute sich der Ausbildungsleiter. Da wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis der öffentliche Dienst dem Bild nicht mehr gerecht wird, das Senator Grobecker gestern für ihn bemühte: „Wir befinden uns hier noch auf dem Niveau der Korbflechtergesellschaft.“

Ase

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