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Neuenfels kostet

■ Finanzhilfe für Neuenfels-Bühne

Der wegen eines drohenden Millionendefizits attackierte Intendant der Freien Volksbühne Berlin, Hans Neuenfels, kann noch einmal auf Hilfe hoffen. Der Unterausschuß Theater des Abgeordnetenhauses schlug gestern dem für Finanzen zuständigen Hauptausschuß des Parlamentes vor, die Lücke von 1,5 Millionen Mark zu decken, knüpfte daran aber einige Bedingungen. Dazu gehört, wie der Ausschußvorsitzende Buwitt (CDU) mitteilte, die Empfehlung, einen „gleichberechtigten Geschäftsführer“ für das Theater einzustellen, „um den künstlerischen mit dem kaufmännischen Sachverstand zusammenwirken zu lassen“.

Der Beschluß, der mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP, aber gegen die Stimme der AL gefaßt wurde, sieht außerdem vor, daß die Bühne für 1989 einen Wirtschaftsplan vorlegt. Zudem soll ein Gutachten angefertigt werden, in dem unter anderem „alle Möglichkeiten der Bespielbarkeit“ des Theaters überprüft werden. Der zur Zeit bei 11,7 Millionen Mark liegende Zuschußbedarf der Freien Volksbühne für 1989 soll bestehen bleiben. Eine endgültige Entscheidung über den Zuschuß wird aber von den Beratungen über das Ergebnis des Gutachtens abhängig gemacht. Kultursenator Volker Hassemer (CDU) ist froh darüber, „daß im Ergebnis die Arbeit von Hans Neuenfels nicht beendet wurde“. Das Gutachten werde erweisen, „wie teuer was sein muß, und was sich Berlin leisten kann“.

Neuenfels war in jüngster Zeit wegen des für 1988 erwarteten Defizits unter schweren parlamentarischen Beschuß geraten. Die FDP-Fraktion im Rathaus Schöneberg plädierte gar für eine „finanzielle Entmündigung“ des Intendanten. Zweifellos sei der „phantasievolle Regisseur“ mit der Intendantenrolle überfordert.

dpa

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