: War Strauß ein Moslem?
Am Montag erscheine ich so gegen Mittag in der Arbeit. Mein Chef empfängt mich sichtlich schlecht gelaunt. Ja, er habe einen Todesfall in der Familie, ihm sei gar nicht nach Arbeiten zumute. Etwas verdutzt stelle ich fest, daß er weder Schwarz trägt noch zu Hause geblieben ist. „Unser Vater, unser Landesvater ist gestorben.“ Schließlich sei er Bayer (gebürtiger Oberschlesier) und zähle FJS zu seiner Familie.
Ach so, ich wußte nicht, daß wir schon so von der arabischen Halbinsel beeinflußt sind - die Großfamilie scheint an Bedeutung zu gewinnen. Ob der Islam dann auch nicht lange auf sich warten läßt? War das FJS‘ letzter Wille?
Nach all diesen „Schreckensbotschaften“ bleibt ein Hoffnungsschimmer: Der bayerische Komödienstadl. Vorhang auf für Tandler, Stoiber und Gauweiler & Co. mit ihrem neuen Stück „Vereinigtes Bayerisches Emirat“ oder „Wie sich der nächste Emir in Bayern durchsetzt“.
Ich bin Bayerin und nicht Oberschlesierin. Da sind meine verwandtschaftlichen Bande ja noch viel stärker zum letzten bayerischen König. Froh bin ich nur, daß ich sie nie zu spüren gekriegt habe. Er hat mir nie zum Namenstag gratuliert, deshalb werde ich wohl auch seiner Beerdigung fernbleiben. Rache muß sein! (ein altes arabisches Sprichwort).
Angela Koch, München
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