piwik no script img

Anklagen wegen Herborner Tanklastunglücks

Limburg (ap) - Fünf Personen sollen sich wegen der Brandkatastrophe von Herborn vor Gericht verantworten, darunter der Fahrer und ein amtlicher Prüfer: Rund 15 Monate nach dem Unfall gab die Staatsanwaltschaft Limburg gestern Einzelheiten der Anklage bekannt. Danach sollen sich der Fahrer des Unglückstankwagens sowie sein Juniorchef und zwei Mitarbeiter der Spedition wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung, Brandstiftung und Herbeiführen einer Explosionsgefahr verantworten. Die Ankläger werfen dem „für die Halterfirma zuständigen Prüfer der Kraftfahrzeugüberwachungsorganisation“ zudem Falschbeurkundung im Amt vor. Überhöhte Geschwindigkeit und ungenügende Wartung der Bremsen des Fahrzeugs seien vermutliche Unfallursache gewesen. Fahrer, Juniorchef, Werkstattleiter und eine Disponentin der Halterfirma sollen gewußt haben, daß der Lastzug gefährliche Mängel hatte. Der Juniorchef und die Disponentin hätten geduldet, daß die Fahrer regelmäßig die zugelassene Höchstgeschwindigkeit überschritten hätten. Der Juniorchef habe zudem nach dem Unglück einen Prüfungsbericht, der wesentliche Mängel enthalten habe, dem Prüfungsingenieur „zu der nachträglichen wahrheitswidrigen Eintragung ausgehändigt“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen