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European Baroque

■ Fünftes Konzert beim Festival für Alte Musik 88 / EG-Förderorchester unaufregend

Ein offizielles Förderorchester der Europäischen Gemeinschaft speziell für Barockmusik gibt es nun also auch schon. Soll man sich freuen, daß es der Alten Musik jetzt gelingt, Positionen zu erobern, die bisher traditionellen Interpreten vorbehalten waren? Natürlich ist es wunderbar, daß endlich Möglichkeiten bestehen, sich ausbilden zu lassen und umfassend zu qualifizieren - auch die „Bremer Akademie für Alte Musik“ ist eine davon. Doch die Etablierung hat auch schwere Verluste zur Folge. Das European Community Baroque Orchestra spielte am Mittwoch in der Waldorfschule natürlich prima, ziemlich zuverlässig und fast wie die Profis. Aber es klang

genauso wie jedes andere Barockorchester aus England. Da etabliert sich ein neuer Einheitsstil, die jungen Musiker sind am Ende voll kompatibel für jedes Ensemble. Das Abenteuer, das die Alte Musik einmal war, schlägt um in Langweiligkeit. Ich sehnte mich zurück nach den wilden Jahren mit all ihren Unzulänglichkeiten. Vielleicht waren es doch auch die ganz persönlichen Macken von Nikolaus Harnoncourt (Wer ist das? Der Herr Kritiker weigert sich leider hartnäckig, diesen Herrn zu erläutern: „Wer diesen Artikel bis dahin gelesen hat, weiß auch wer das Harnoncourt ist“ - d.säzz.in), die seine Musik so spannend machten.

A.W.

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