Rizz vor Verwaltungsgericht

■ Personalrat will Rizz-Rausschmisse gerichtlich überprüfen lassen / Nach OWI steht sieben weiteren festen Mitarbeitern die „Beendigung der Tätigkeit“ bevor

Kündigung hin - Kündigung her, das Ende von „Rizz“ und die faktische Beendigung des Arbeitsverhältnisses von Rizz -Redakteur Otmar Willi Weber („Owi“) wird jetzt auch Bremer Richter beschäftigen. Während RB-Programmdirektorin Sommerey und Intendant Klostermeier auf dem Standpunkt stehen, mit dem freien Mitarbeiter „Owi“ habe überhaupt kein Arbeitsvertrag bestanden, ergo könne auch keine Kündigung ausgesprochen werden (siehe untenstehende Gegendarstellung), beharrt der Personalrat auf seiner Auffassung. Danach existiert ein tarifvertraglich abgesichertes Arbeitsverhältnis, dessen Auflösung bzw. Änderung mitbstimmungspflichtig ist. Welche Rechtsauffassung in dem bislang einmaligen Konflikt richtig ist, will der Personalrat jetzt durch ein Verwaltungsgericht klären lassen.

Betriebsratsvorsitzender Mauermann: „Owi besitzt einen sogenannten 12a-Vertrag für 'feste freie Mitarbeiter‘, der ihm einen 'arbeitnehmerähnlichen Status‘ gibt. Das bedeutet zumindest, daß der Personalrat bei Vertragsände rungen angehört werden muß.“

Unstrittig innerhalb des Senders scheint dagegen folgendes: Mit „Rausschmissen“ bzw. „Mitteilungen der Bendigung ihrer Tätigkeit für Rizz“ (je nach Sprachregelung) müssen auch sieben weitere ständige Mitarbeiter der Sendung rechnen. Ein Sprecher des Intendanten gestern: „Davon ist wohl auszugehen.“

Immer rätselhafter wird damit die Zusage von Programmdirektorin Sommerey, auch nach dem Rizz-Ende solle eine Jugendfunkredaktion erhalten bleiben. Der einzige festangestellte Jugendfunk-Redakteur, Manfred Schlichting, soll im nächsten Jahr in die Nachrichtenradaktion versetzt werden. Zeitvertrags-Rizz-Redakteur Norbert Lorenz bekam bereits schriftlich, daß sein Vertrag nicht verlängert werden soll. Für den RB-Redakteursausschuß steht damit fest: „Durch die jetzt beabsichtigten Veränderungen wird das Prinzip der Fachredaktion für den Jugendfunk aufgelöst. Ohne eigenen Etat, ohne kontinuierliche Pflege von Themen wird ein Stück Programmqualität verloren gehen.“

K.S.