piwik no script img

Von der Groß-oder Kleinschreibung

■ betr.: Jutta Kellmann-Hoppensack in der Taz vom 18.10.88

Mit der Schreibänderung und handstreichartig wollte die ASF -Voritzende Jutta Kellmann-Hoppensack die 3000-jährige Geschichte des Patriarchats wettmachen. Männer sollen in der Sprache ausgeblendet werden, weil vorher nach einem Tag taz auc h hinterher) wir Frauen aus der Sprache ausgeblendet werden. Aber diese einfache Negation schlägt auf uns Frauen zurück. Denn es macht wohl einen Unterschied, ob eine Lehrerin (eine Frau) oder eine Lehrerin (biologisch ein Mann) auf eine A 14 Stelle klagt.( vgl.WK vom 18.10.88) Wären Frauen in ihrer Mehrheit nicht eher dafür, A 13 Stellen zu behalten (sofern die denn überhaupt eine haben) und das übrige Geld für Neueinstellungen zu verwenden, und sind nicht Männer eher so leistungs-und aufstiegsbedürftig, daß sie sich mit einer A 13 Stelle nicht zufrieden geben? Die Einebnung der Differenz ist nicht per se fortschrittlich, sndern kann auch zur Verschleierung der Verhältnisse beitragen. Das sollten die SPS-Frauen noch a la Kellmann-Hoppensack nicht im produktiven Sinne verwirrend.

Helga Trüppel

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen