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K O M M E N T A R Bonner Stil

■ Jutta Ditfurth will keine Kritik

Heftige Kritik am Bundesvorstand äußerten in der vergangenen Woche auch Bremer Grüne. Der Grund: Die Finanzmanipulationen beim Umbau des Parteischlosses Wittgenstein und vor allem der Umgang der Parteiführung damit. Nun ist es etwas völlig anderes, ob die Grünen zigtausend Mark an Steuer und Sozialversicherung vorbeischleusen, oder ob ein FDP-Graf im Tausch gegen eine milliardenschwere Steuerbefreiung illegale Millionen für die Parteikasse eintreibt. Doch: Gerade, wer beim Umgang der Parteien mit öffentlichen Geldern zu recht den Jakobiner spielt, muß sich gefallen lassen, an den eigenen Maßstäben gemessen zu werden.

Als Jutta Ditfurth am Donnerstag in Bremen war, ging sie dem Thema Wittgenstein in gewohnter Weise zunächst aus dem Weg, um es dann anderen in die Schuhe zu schieben. Ein Gespräch mit einem Bremer Kritiker, das die taz organisieren wollte, lehnte sie ab. Begründung: An einer Schlammschlacht habe sie kein Interesse. Nun wird niemand Ditfurth Konfliktscheu nachsagen können. Die Kontaktscheu beweist anderes: Die Bonner Atmosphäre ist so vergiftet, daß Ditfurth Gesprächsangebote nur noch als Aufforderung zur Schlammschlacht begreifen kann. Holger Bruns-Köster

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