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Psychologische Zeitschriften

■ Kritischer Biß: Der Alltag

„Das Heft ist so nobel wie eine Auslage in Zürichs Bahnhofsstraße, darüber geht der kritische Biß verloren“, hatte unlängst ein Kritiker über den 'Alltag‘ geschrieben. Im Editorial der neuesten Ausgabe rückt der Redakteur Michael Rutschky diese Kritik zurecht: Von dem, was man sich unter „kritischem Biß“ vorstellt, „soll diese Zeitschrift eigentlich so gut wie überhaupt nichts haben - hin und wieder läßt es sich nicht vermeiden, klar, aber besonders stolz sind wir nicht, wenn es uns wieder mal erwischt hat. Denn eigentlich soll in dieser Zeitschrift ... die Kunst der soziologischen Feinmalerei entwickelt und gepflegt werden.“ Und die „darf sich nicht in den Dienst irgendeiner dieser Fraktionen stellen, bis auf weiteres“. Schwerpunkt der neuesten Ausgabe des 'Alltag‘ ist Gewalt, Themen der Feinmalerei sind Kreuzberg, Krankenhaus, Krieg, Auffanglager, Asylbewerber, New York, Frauen, die soziale Plastik des Auto-Wracks, Boxen, Selbstmord und Horrorkino.

Der Alltag, Thema: Gewalt, 200 Seiten, 16 Mark, Verlag Der Alltag, Postfach 331, CH-8031 Zürich.

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