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„Bluefields von der Landkarte verschwunden“

■ Nach dem Hurrikan „Joan“ beginnen in Nicaragua die Aufräumarbeiten / Kaffee- und Baumwollernte teilweise vernichtet Vorläufige Bilanz: 50 Tote, 500.000 Obdachlose, Epidemiegefahr und Lebensmittelknappheit / Neuer Wirbelsturm „Miriam“ unterwegs

Managua/San Salvador (ap) - Bei strömendem Regen haben in Nicaragua die Aufräumarbeiten nach dem Hurrikan „Joan“ begonnen. Die Hauptstadt Managua und weite Teile des Landes waren am Montag ohne Strom, Nachrichtenverbindungen waren unterbrochen. Die nicaraguanische Zeitung 'El Nuevo Diario‘ schrieb, die Stadt Bluefields an der Karibikküste, die am Samstag dem Wüten des Wirbelsturms ausgesetzt war, sei „von der Landkarte verschwunden“.

Die vorliegende Bilanz ist vernichtend: Der Wirbelsturm hat mindestens 50 Menschen das Leben gekostet, mehr als 500.000 Menschen, etwa ein Siebtel der nicaraguanischen Bevölkerung, sind obdachlos. Wegen der Überschwemmungen und der Wasserverschmutzung muß in einigen Landesteilen mit Epidemien gerechnet werden. Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln ist gefährdet, weil der Sturm viele Nahrungsmittelspeicher zerstörte. Außerdem wurde ein Teil der anstehenden Kaffee- und Baumwollernte vernichtet.

Am Montag meldete das US-Hurrikanzentrum in Miami neue Gefahr, da der Sturm zu einem neuen Schlag gegen Mittelamerika ausholen könnte. Der Sturm erhielt nach dem Erreichen des Pazifik den Namen „Miriam“.

Am Montag vormittag stand „Miriam“ etwa 80 Kilometer vor der Küste El Salvadors. In der Haupstadt San Salvador herrschte Alarmstimmung. Der Notstand wurde ausgerufen, Evakuierungsmaßnahmen liefen an. Der US-Wetterkundler Randy Lascody sagte, „Miriam“ könnte jedes mittelamerikanische Land außer Belize treffen. Als Vorboten möglichen Unheils gingen am Montag Regengüsse über El Salvador und Honduras nieder.

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