: So gehts nicht weiter...
■ ...sagten die SchülerInnen des von der Schließung bedrohten Kippenberg-Gymnasiums und hängten 10.000 Unterschriften auf eine Wäscheleine
Wer etwas falsch findet, verändert es. Wer etwas falsch findet und nicht die Mittel für Veränderungen hat, protestiert. Etwa mit Unterschriftensammlungen, wie die SchülerInnen des von der Schließung bedrohten Kippenberg -Gymnasiums. 10.000 Unterschriften, aufgehängt an einer 200 Meter langen Wäscheleine, überreichten sie gestern Bürgermeister Klaus Wedemeier. Der hatte zwar einige Schwierigkeiten, das lange Geschenk entgegenzunehmen, zeigte sich ansonsten aber wenig bewegt. Ein „Dankeschön für den Einsatz“
der jungen Menschen, und schon war er wieder entschwunden.
Sehr zum Ärger der SchülerInnen, die wenigstens ein paar inhaltliche Worte zur beabsichtigten Schließung ihres Gymnasiums erwartet hatten. Trotzdem wollen sie ihren Protest fortsetzen. Für die nächste Beiratssitzung ist großer Aufmarsch geplant, ein Solidaritätskonzert eines Frankfurter Schulorchesters ist in Vorbereitung.
Die Aktionen der SchülerInnen hatten auch in der Vergangenheit schon für Aufsehen gesorgt. Am Rande des SPD -Parteitags in Münster hatten sie auf ihre Situation hingewiesen und Gespräche mit einer Reihe bekannter SPD -Größen geführt. Das Ergebnis, in Kurzform auf einem Flugblatt festgehalten, war alles andere als ein Lob für die Bremer Schulpolitik. Prompt forderte die SPD -Bürgerschaftsabgeordnete Marlis Grotheer-Hüncke in einem Brief ihren Fraktionsvorsitzenden Claus Dittbrenner zu einer
Stellungnahme auf. Sie sei nicht bereit, diese „nahezu vernichtende Kritik“ an der Bremer Bildungspolitik hinzunehmen. In dem Brief heißt es weiter: „Den Spitzengenossen sollte zart angedeutet werden, daß wir diese Form von 'Unterstützung‘ in Anbetracht unseres Zieles, 1991
wieder die absolute Mehrheit erreichen zu wollen, sehr schätzen.“ Die SchülerInnen des Kippenberg-Gymnasiums, die zum Teil schon wahlberechtigt sind, wissen zu diesem Ziel einen Weg. Mit Sicherheit ist er inhaltlicher, möglicherweise sogar besser als der wahltaktische.
oma
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