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Kultur-Frauen zittern

■ Dem Frauenkulturhaus geht's an die Substanz, aber fast keine kämpft mit

Letztes Jahr waren sie noch elf, jetzt sind sie nur noch zu siebt und müssen sogar fürchten, daß bald keine Mitarbeiterin mehr da sein wird. Letzte Woche lud deshalb das Frauenkulturhaus zur Diskussion seiner immer bedrohlicher werdenden Finanzsituation: Seit März 1988 fördert das Arbeitsamt die drei ABM-Stellen für Frauenkultur nur noch zu achtzig Prozent. Für das Projekt heißt dies, daß es 2.500 Mark pro Monat zusätzlich aufbringen muß für Lohnkosten. Doch die zusätzliche Summe kann nur schwer aus Spenden, Cafe-Einnahmen oder Beiträgen erwirtschaftet werden - schließlich gilt es außer Löhnen auch Miete und Telefonrechnung zu bezahlen. Außerdem ist die Neu -Bewilligung für zwei der früher einmal insgesamt sechs ABM -Stellen nicht in Sicht. „Das alles bringt uns schrittweise in die Perspektivlosigkeit, wir könnten auch nicht einen Putzjob dazu annehmen, denn die Arbeit im Frauenkulturhaus läßt keine Energie für was anderes übrig“, sagt Silvie Schmidt. Deswegen fordert das Frauenkulturhaus einen Haushaltstitel. „Nur da wird uns gesagt, arbeitsmarktpolitisch wären wir nicht so sinnvoll,“ sagt Barbara Reinhart der taz gegenüber. Einen Grund dafür, daß auch zur Diskussion sehr wenig Frauen erschienen waren, nannte Barbara Reinhart enttäuscht: „Dieses Frauenkulturhaus ist seit sechs Jahren hier und gehört schon so zum Alltag für viele Frauen, daß sie gar nicht mehr die Probleme realisieren“. Sofort kommt Silvie Schmidts Vorschlag: „Wir müßten das Frauenkulturhaus schließen, dann merken sie endlich mal, was sie hier an Männer-Frei-Raum haben.“ - Dann plädiert sie für eine weniger radikale Idee: „Das einzige, was uns übrig bleibt, ist die Frauen zu mehr Spenden aufzurufen, denn sonst gibt es bald kein Frauenkulturhaus mehr.“

S.B.

„Verein zur Förderung der Kommunikation unter Frauen“ bei der Sparkasse, Kto-Nr.1109 446

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