: „Rassenhygiene“
■ AL-Politikerin rückt Härtig in Nazi-Nähe / Streitpunkt Aussiedler-Politik
„Das erscheint mir wie Rassenhygiene.“ Mit diesen Worten kritisierte gestern die AL-Ausländerpolitikerin Heidi Bischoff-Pflanz Äußerungen des AL-Abgeordneten Härtig zur Aussiedlerpolitik. Härtig hatte gestern in der taz erklärt, man müsse die AL-Forderung nach „offenen Grenzen“ in Frage stellen.
Die Zuwanderung von Aussiedlern nach Berlin könnte die Wohnungsnot und ökologische Probleme verschärfen, meint Härtig.
Bischoff-Pflanz erklärte dagegen, es sei „falsch“ einen derartigen Zielkonflikt „zu benennen“. Die Aussiedler seien nicht für die falsche Wohnungspolitik des Senats haftbar zu machen. Derartige Fragen müßten in einem „Gesamtkonzept von Großstadtpolitik“ gelöst werden. „Wir wollen ja alle keine Kleinstadt“, ergänzte Bischoff-Pflanz.
Auch der AL-Umweltbereich stimmt mehrheitlich nicht den Härtig-Thesen zu, über die parteiintern bereits länger diskutiert wird.
„Auch ökologische Zielsetzungen dürfen nicht dazu führen, die Politik offener Grenzen in Frage zu stellen“, meinte ein AL-Umweltexperte. Offenbar wird Härtigs Position in der AL nur von wenigen BezirkspolitikerInnen geteilt, die sich bereits „in der Verantwortung“ fühlen.
hmt
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen