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Amnesty: Türkei foltert wie eh und je

■ 250.000 in den vergangenen acht Jahren festgenommen

London (afp) - Die Menschenrechtsorganisation „amnesty international“ hat die Türkei wegen „systematischer und brutaler“ Verletzung der Menschenrechte verurteilt. 250.000 Oppositionelle seien in den vergangenen acht Jahren aus politischen Gründen gefangengenommen und die meisten von ihnen gefoltert worden, heißt es in einem Bericht, der am Mittwoch in London veröffentlicht wurde. Die Militärgerichte hätten in willkürlichen Prozessen Tausende Menschen verurteilt. 700 Häftlinge seien zum Tode verurteilt worden. Einige hundert Menschen säßen nur deshalb in Haft, weil sie sich öffentlich gegen das Regime ausgesprochen hätten.

Amnesty betont, daß es auch in diesem Jahr willkürliche Verhaftungen und Folter gegeben habe. „In der Art der Verletzung der Menschenrechte in der Türkei hat es im Verlauf der letzten fünf Jahre ziviler Regierung keine wirkliche Änderung gegeben“, heißt es in dem Bericht, der sich auf zahlreiche Zeugenaussagen beruft. Die Folter „spart weder Frauen noch junge noch alte oder kranke Menschen aus“. Die Häftlinge würden verprügelt, vergewaltigt, an den Handgelenken aufgehängt, mit Elektroschocks gequält. Ihnen würden Nahrung, Getränke und Schlaf vorenthalten.

Im vergangenen Jahr seien 170 Häftlinge an den Folgen der Folterungen gestorben und in den ersten sechs Monaten dieses Jahres fünf Häftlinge. Journalisten, Schriftsteller und Verleger würden besonders oft verfolgt. Seit 1984 seien 2.127 Journalisten vor Gericht gestellt worden.

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