: Umverteilen
„Umverteilen! Stiftung für eine, solidarische Welt“ - eine Selbstdarstellung ■ IDEEN, INITIATIVEN, PROJEKTE
„Es hat bestimmt etwas mit Leichtsinn oder Anmaßung zu tun, wenn ich das Geld, das mir in den Schoß gefallen ist, nicht auf dem kürzesten Weg an die Bedürftigen und Unterdrückten weiter - oder zurückgebe, daß ich - wenn auch nicht alleine
-vielmehr jahrzehntelang darauf sitzenbleibe und lediglich die Zinsen (mit-) verteile“ ist die Überlegung eines linken Kreuzberger Erben, die dazu führt, daß am 19.Dezember 1986 „Umverteilen! Stiftung für eine, solidarische Welt“ errichtet wird. Der Erbe stattet die Stiftung mit einem Vermögen in Höhe von 30 Millionen Mark aus, das vom „Vorstand“ sicher und renditebringend in selbstverwaltete Projekte angelegt wird, um mit den erlösten Zinsen Projekte einer Entwicklungshilfe zu fördern, die sich als „Instrument im Kampf für Selbstbestimmung, gegen Repression, Rassismus, Patriarchat und Ausbeutung“ versteht.
Die Projektarbeit innerhalb der Stiftung wird von den Arbeitsgruppen getragen, die sich im Rahmen der Satzung eigene Förderkriterien und Arbeitsgrundsätze erarbeiten und dabei inhaltliche und geographische Schwerpunkte setzen. Den Arbeitsgruppen wird ein Jahresetat zur Verfügung gestellt, über den sie im Rahmen des Stiftungszweckes autonom bestimmen können. Zur Zeit existieren Arbeitsgruppen zu den Bereichen „Afrika“, „Lateinamerika“, „Asien“, „Frauen“, „Erfahren - internationale Jugendbegegnungen“ und „Dritte Welt - Hier!“.
Delegierte aus jeder Arbeitsgruppe bilden zusammen den „Stiftungsrat“, der über die Aufnahme neuer Arbeitsgruppen und die Verteilung der jährlich zur Verfügung stehenden Mittel auf die einzelnen Arbeitsgruppen entscheidet.
Als zweites Stiftungsorgan neben dem „Stiftungsrat“ übernimmt der „Vorstand“ die Geschäftsführung, Vermögensverwaltung und die Vertretung nach außen. Er weist dem „Stiftungsrat“ je nach Ertragslage den zu verteilenden Gesamtetat zu. Vorstandsmitglied kann nur sein, wer Mitglied einer Arbeitsgruppe und nicht im „Stiftungsrat“ präsent ist.
Nicht nur mit der Projektarbeit, sondern auch mit einer inneren Struktur, die sich an Transparenz und selbstverantwortlichem Handeln orientiert, sollen Selbstbestimmung und solidarisches Handeln verwirklicht werden - jedenfalls geben wir uns Mühe.
„Umverteilen! Stiftung für eine, solidarische Welt“, Mehringdamm 50, 1000 Berlin 61, Telefon 030/ 785 98 44.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
