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„Unselige Polarisierung“

■ AL-Vorstandsmitglied Ingvild Kiehle trat zurück

Ingvild Kiele, Mitglied im Geschäftsführenden Ausschuß (GA) der AL, ist zurückgetreten. Sie zog damit die Konsequenz aus dem Verlauf des Konflikts um das Problem der „Offenen Grenzen“ und um den Begriff „Rassenhygiene“, den die Spitzenkandidatin Heidi Bischoff-Pflanz verwendet hatte. Kiele wirft Mitgliedern des GA unter anderem vor, entgegen anderslautender Absprachen in einer nächtlich verfaßten Presseerklärung allein Presseschelte betrieben zu haben, statt den Sprachgebrauch der Spitzenkandidatin zu kritisieren. Diese Erklärung, der sie nie zugestimmt hätte, sei ein „politisches Armutszeugnis“. Sie fühle sich vom GA hintergangen, der damit die Politik der „unseligen Polarisierungen“ fortsetze. Sie habe nicht mehr die Kraft, sich dagegen weiter zur Wehr zu setzen. Der GA hat derweil offiziell die Vorwürfe gegen die taz zurückgenommen, ein Interview mit Bischoff-Pflanz gekürzt und falsch über ihre Äußerungen berichtet zu haben. Der GA entschuldigte sich dafür. Heidi Bischoff-Pflanz bedauerte nachträglich in einer Erklärung ihren Ausdruck „Rassenhygiene“. Dies verharmlose den „mit unzähligem Leid und Opfern“ verbundenen Begriff, was nicht zu entschuldigen sei (s. Debatte S.18).

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