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Bhutto gegen die Bombe

Laut 'Independent‘ hat sie der US-Administration heimlich die Inspektionserlaubnis in Pakistans Atomanlagen zugesichert  ■  Aus London Rolf Paasch

Sollte Benazir Bhutto mit ihrer Oppositionskoalition der „Pakistan's Peoples Party“ (PPP) bei den Wahlen am Mittwoch den Sieg erringen, werden sich amerikanische Inspektoren an Ort und Stelle davon überzeugen dürfen, daß Pakistan keine Atombomben baut. Die britische Zeitung 'Independent‘ zitierte am Montag einen internen Bericht für den außenpolitischen Ausschuß des US-Senats, wonach Frau Bhutto Mitarbeitern der US-Administration bei ihrem Besuch im letzten Sommer diesen atomaren Offenbarungseid versprochen habe.

Mit diesem Zugeständnis wollte sich die Oppositionsführerin offenbar die volle Unterstützung der USA sichern. Eine Unterzeichung des Atomwaffensperrvertrags machte Frau Bhutto jedoch erneut von dessen Anerkennung durch den Erzrivalen Indien abhängig. Sowohl Indien als auch Pakistan produzieren in ihren Atomanlagen waffenfähiges Material, das zum Bau von mehreren Atombomben pro Jahr ausreichen würde. Die unkontrollierte Verbreitung von Atomwaffen in der Region wird auch eines der Hauptprobleme für die Südasienpolitik der zukünftigen Regierung Bush darstellen.

Benazir Bhuttos Aussichten auf einen Wahlerfolg beim ersten halbwegs demokratischen Urnengang in Pakistan seit elf Jahren haben sich in den letzten Tagen des Wahlkampfs stark verbessert. Nach einer anfänglich begeisterungslosen Kampagne strömten am Wochenende Hunderttausende nach Lahore, um Benazir Bhutto zu sehen. Ob allerdings auch die Unterstützung ihrer PPP in den ländlichen Gebieten des Pandjab ausreicht, um sie zum ersten weiblichen Regierungsoberhaupt eines islamischen Staates zu machen, bleibt abzuwarten.

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