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OAS stellt sich gegen Washington

■ OAS will neuen Vertrag über Sitz der Organisation

San Salvador (dpa) - Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) will einen neuen Vertrag mit den USA über den OAS-Sitz (bisher Washington) und über die Diplomatenrechte der 31 Mitgliedsländer aushandeln. Dies beschloß die Jahreskonferenz der OAS-Außenminister am Freitag in San Salvador. Der US-Vertreter Richard McCormack blieb der Abstimmung fern und verließ den Konferenzsaal nach einem scharfen Wortwechsel mit dem nicaraguanischen OAS -Botschafter Carlos Tunnermann, den die US-Regierung im Juli ausgewiesen hatte.

Tunnermann warf den USA vor, das Privileg als Gastgeberland der OAS mißbraucht zu haben. Statt das Recht aller Mitgliedstaaten zu achten, Botschafter ihrer Wahl zu der internationalen Organisation zu entsenden, habe die US -Regierung mit seiner Ausweisung einen bilateralen Streit mit Nicaragua ausgetragen und damit die Unabhängigkeit der OAS in Mißkredit gebracht. Am 15.Juli hatte Tunnermann die USA verlassen müssen, nachdem Nicaragua wenige Tage zuvor den US-Botschafter in Managua unter dem Vorwurf der Aufwiegelung der Opposition ausgewiesen hatte. Tunnermann vertritt Nicaragua nach wie vor bei der OAS, auch wenn er nicht mehr nach Washington reisen darf.

Auf der am Samstag zuende gegangenen Konferenz scheiterte eine von El Salvador vorgeschlagene Erklärung, mit der die linke Guerilla und „alle Art von Gewalt mit politischen Zielen“ verurteilt werden sollte. Zahlreiche lateinamerikanische Länder sprachen sich gegen eine solche Verurteilung aus.

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