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Erregung um den Kölner Erzbischof

Berlin (dpa) - Nach 14monatiger Vakanz auf dem Stuhl des Kölner Erzbischofs mehren sich in der BRD die Stimmen, die vor einer vom Vatikan erzwungenen Nachfolge-Lösung ohne Beteiligung des Kölner Domkapitels warnen. Fünf namhafte katholische Theologieprofessoren haben die römische Praxis der Bischofsernennungen kritisiert und gemahnt, die kirchliche Einheit nicht aufs Spiel zu setzen. Im Ton noch schärfer bezeichnete der Tübinger Theologe Hans Küng die Ernennungspraxis als „anachronistisches und undemokratisches Geheimverfahren“. 37 Priester des Kölner Erzbistums nannten es in einem offenen Brief „unverständlich“, daß die römische Kurie keinen der vom Domkapitel vorgeschlagenen Kandidaten berücksichtigt habe. Wichtiger für den Ausgang der Nachfolge -Frage dürften die staatsrechtlichen Bedenken sein, die die Ministerpräsidenten von NRW und Rheinland-Pfalz im Gespräch mit dem Päpstlichen Nuntius, Josip Uhac, vorgetragen haben. Sie unterstrichen dabei die Eigenständigkeit, die nach ihrer Auffassung das Domkapitel dem Preußenkonkordat zufolge bei der Suche nach einem Nachfolger für den verstorbenen Kardinal Höffner haben sollte. Dieser Auslegung dürfte der Vatikan so wohl nicht zustimmen.

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