: DDR rechtfertigt 'Sputnik'-Verbot
Berlin (dpa) - Die DDR hat das Verbot der sowjetischen Zeitschrift 'Sputnik‘ in der DDR gerechtfertigt und ist damit auf die verständnislosen Reaktionen im Land eingegangen. Das SED-Zentralorgan 'Neues Deutschland‘ (ND) druckte gestern einen Kommentar der Düsseldorfer DKP-Zeitung 'Unsere Zeit‘ (UZ) ab, in dem auf das am Samstag verhängte Verbot eingegangen wird. In dem 'UZ'-Kommentar heißt es unter anderem, daß das 'Sputnik'-Verbot „viele Fragen und heftige Reaktionen ausgelöst“ habe.
„Daß es zu bestimmten Fragen ein unterschiedliches Herangehen und auch unterschiedlichen Positionen der einzelnen sozialistischen Länder gibt, ist offenkundig. Gerade in der Aufarbeitung der Rolle Stalins läuft eine wissenschaftliche Debatte, die fast täglich neue Tatsachen, aber auch individuelle Bewertungen hervorbringt“, heißt es in dem Kommentar weiter. Der Komplex „Faschismus und Kampf dagegen“ mache deutlich, daß „eigene nationale Bedingungen eigene Verantwortungen erfordern“. Das gelte „für die Geschichte wie für die Gegenwart, für historische wie aktuelle Fragen“. Eine offene Kampfansage an Moskaus „neues Denken“ darin zu sehen, stelle politisches Kalkül der Konservativen in der Bundesrepublik dar und sei „realitätsfern“.
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